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Abstinenznachweis: Welche Tests werden bei der MPU akzeptiert?

Abstinenznachweis MPU Haaranalyse Urintest Akzeptanz

Der Abstinenznachweis ist für viele Betroffene der zentrale Baustein auf dem Weg zurück zum Führerschein. Ob nach Alkohol- oder Drogenauffälligkeiten – ohne einen glaubhaften Beleg Ihrer Konsumfreiheit wird die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) in den meisten Fällen negativ ausfallen. Doch welche Tests für den Abstinenznachweis werden bei der MPU überhaupt akzeptiert? Welche Zeiträume müssen Sie beachten und welche Kosten fallen an? Als Ihr erfahrener MPU Berater klären wir alle wichtigen Fragen rund um die Anerkennung Ihres Abstinenznachweises.

Warum ein Abstinenznachweis erforderlich ist

Ein Abstinenznachweis wird immer dann gefordert, wenn aufgrund früherer Verhaltensweisen (z.B. Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum) der Verdacht besteht, dass Sie Ihre Suchtproblematik noch nicht bewältigt haben oder nicht in der Lage sind, ein kontrolliertes Konsumverhalten zu zeigen. Er dient dem Gutachter als objektiver Beleg Ihrer Verhaltensänderung und untermauert Ihre Glaubwürdigkeit im psychologischen Gespräch. Ohne diesen Nachweis ist es in der Regel unmöglich, ein positives MPU-Gutachten zu erhalten.

Wann ist ein Abstinenznachweis nötig?

  • Bei MPU wegen Drogen: In fast allen Fällen ist ein Drogen-Abstinenznachweis Pflicht.
  • Bei MPU wegen Alkohol: Wenn Sie in der Vergangenheit mit hohen Promillewerten (z.B. über 1,6 Promille bei Ersttätern), wiederholt oder mit Anzeichen von Alkoholabhängigkeit aufgefallen sind.

Die genaue Anforderung an die Dauer und Art des Abstinenznachweises wird Ihnen von Ihrer Führerscheinstelle oder dem MPU-Gutachter mitgeteilt. Es ist unerlässlich, diese Vorgaben genau zu kennen und frühzeitig mit dem Programm zu beginnen.

Die anerkannten Testmethoden: Haaranalyse MPU und Urintest MPU

Für den Abstinenznachweis bei der MPU werden primär zwei wissenschaftlich anerkannte Methoden akzeptiert: die Haaranalyse und das Urinscreening (Urintest). Beide unterliegen strengen Richtlinien und müssen in zertifizierten Laboren durchgeführt werden.

1. Haaranalyse MPU: Die retrospektive Prüfung

Die Haaranalyse ist eine beliebte Methode, da sie einen längeren Zeitraum rückwirkend abdecken kann. In Haaren lagern sich Abbauprodukte von Alkohol oder Drogen ein. Ein 1 cm langes Kopfhaarsegment kann etwa einen Monat Abstinenz belegen. Das bedeutet:

  • Für 6 Monate Abstinenz benötigt man eine Haarlänge von ca. 6 cm.
  • Für 12 Monate Abstinenz benötigt man eine Haarlänge von ca. 12 cm.

Vorteile der Haaranalyse: Längere Nachweiszeiträume pro Probe, weniger Termine nötig, Manipulationen sind schwer. Bei der MPU wegen Drogen wird die Haaranalyse oft bevorzugt.

Wichtige Hinweise: Nur Kopfhaare sind zulässig. Haare müssen unbehandelt sein (keine Tönung, Färbung, Dauerwelle), da chemische Behandlungen die Ergebnisse verfälschen können. Körperbehaarung ist nur in Ausnahmefällen und unter bestimmten Bedingungen akzeptabel.

Informieren Sie sich auch über mögliche Fallstricke: Haaranalyse negativ trotz Konsum: Was es wirklich bedeutet.

2. Urintest MPU (Urinscreening): Die fortlaufende Kontrolle

Das Urinscreening erfordert regelmäßige, unangekündigte Probenentnahmen über einen festgelegten Zeitraum. Sie werden kurzfristig zur Probenabgabe in das Labor einbestellt, um Manipulationen auszuschließen. Häufige Zeiträume sind:

  • 6 Monate (mit mindestens 4 Proben)
  • 12 Monate (mit mindestens 6 Proben)

Vorteile des Urintests: Relativ kostengünstig pro Probe, lückenlose Überwachung der aktuellen Abstinenz. Bei der MPU bei Alkohol ist das Urinscreening eine gängige Methode.

Wichtige Hinweise: Sie müssen jederzeit erreichbar sein, da die Termine kurzfristig und unangekündigt stattfinden. Eine verpasste Probe kann den gesamten Nachweis entwerten.

Zeitraum Abstinenz: Wie lange muss der Nachweis erfolgen?

Der Zeitraum für den Abstinenznachweis hängt stark von der Art und Schwere des Delikts ab:

  • 6 Monate: Oft ausreichend bei einmaligem Alkoholmissbrauch ohne Abhängigkeitsmerkmale oder bei „weichen Drogen“ ohne gravierende Auffälligkeiten.
  • 12 Monate: Standard bei Drogenauffälligkeiten und bei Alkoholabhängigkeit.
  • 15 Monate: In seltenen, besonders schweren Fällen oder bei Uneinsichtigkeit kann dieser Zeitraum gefordert werden.

Beginnen Sie Ihr Abstinenzprogramm so früh wie möglich, am besten direkt nach dem Delikt oder der Aufforderung zur MPU. Jede Verzögerung verlängert die gesamte MPU Dauer.

Anerkennung und Kosten: Worauf Sie achten müssen

Die Anerkennung Ihres Abstinenznachweises hängt von der Einhaltung strenger Kriterien ab:

  • Zertifiziertes Labor: Die Tests müssen von einem nach DIN EN ISO/IEC 17025 für forensische Toxikologie akkreditierten Labor durchgeführt werden. Fragen Sie im Zweifel Ihre MPU-Stelle nach Empfehlungen.
  • Lückenlose Dokumentation: Jeder Schritt von der Probenentnahme bis zur Analyse muss transparent und nachvollziehbar sein.
  • Professionelle Begleitung: Eine individuelle MPU Beratung kann Ihnen helfen, das richtige Programm zu wählen und Fehler zu vermeiden.

Kosten: Die Kosten für einen Abstinenznachweis variieren je nach Methode und Dauer. Ein 6-monatiges Urinscreening kostet etwa 300-500 Euro, eine Haaranalyse für 6 Monate etwa 200-350 Euro. Bei längeren Zeiträumen oder mehreren Proben erhöhen sich die Kosten entsprechend. Betrachten Sie dies als Investition in Ihren Führerschein.

Fazit: Der Abstinenznachweis ist kein „Bypassticket“, sondern ein Beleg

Der Abstinenznachweis ist ein unverzichtbarer Bestandteil der MPU, wenn bei Ihnen Alkohol- oder Drogenprobleme vorlagen. Er ist der objektive Beleg Ihrer Konsumfreiheit und damit die Grundlage für die Wiederherstellung Ihrer Fahreignung. Allerdings ist er kein „Bypassticket“, das die psychologische Aufarbeitung ersetzt.

Entscheidend ist, dass Sie sich nicht nur physisch, sondern auch mental von Alkohol oder Drogen distanziert haben und dem Gutachter glaubhaft Ihre stabile Verhaltensänderung vermitteln können. Nutzen Sie die Zeit des Abstinenzprogramms aktiv für Ihre psychologische Aufarbeitung. Nur so legen Sie den Grundstein, um die MPU erfolgreich zu bestehen.

Sie sind unsicher, welche Tests für Ihren Abstinenznachweis erforderlich sind oder welches Programm für Sie das richtige ist? Kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Erstgespräch. Ich helfe Ihnen, den Überblick zu behalten und alle Anforderungen zu erfüllen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Abstinenznachweis

Ist der Abstinenznachweis immer Pflicht?

Nein, nicht immer. Bei geringfügigen Auffälligkeiten oder wenn ein kontrolliertes Trinken glaubhaft gemacht werden kann, ist er nicht zwingend erforderlich. Bei Drogen und höheren Alkoholwerten jedoch fast immer.

Kann ich meinen Abstinenznachweis auch ohne MPU machen?

Ja, Sie können mit einem Abstinenzprogramm beginnen, noch bevor die MPU überhaupt angeordnet wird. Das ist sogar ratsam, um Zeit zu sparen. Wichtig ist, dass Sie die Vorgaben für ein gerichtsfestes Programm einhalten.

Was passiert, wenn ich eine Urinprobe verpasse?

Eine verpasste oder nicht fristgerecht abgegebene Urinprobe führt in der Regel zum Abbruch des Programms und zur Ungültigkeit des Abstinenznachweises. Das Programm muss dann von vorne begonnen werden.

Kann ich Haaranalyse und Urintest kombinieren?

Ja, eine Kombination ist unter bestimmten Umständen möglich und kann sinnvoll sein, um spezifische Zeiträume abzudecken oder wenn beispielsweise keine ausreichende Haarlänge vorhanden ist.

Ihre Meinung ist uns wichtig!

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Abstinenznachweis gemacht? Welche Fragen sind für Sie noch offen? Teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren!

Quellen und weiterführende Informationen